Gesellschaftlicher Mehrwert
Die katalytische Spaltung hat, wie bereits dargestellt, das Potenzial, als nachhaltige und energieeffiziente Methode des chemischen Recyclings für polyolefinreiche Kunststofffraktionen etabliert zu werden. Sie zielt auf Reststofffraktionen (Post-Consumer) ab, die thermisch verwertet werden müssen, und stellt Ausgangsstoffe für die Chemie und die Kunststoffindustrie bereit. Das in "pool-in-loop" forcierte Verfahren ergänzt damit das werkstoffliche Recycling und ermöglicht die effiziente Schließung von Stoffkreisläufen. Durch die stoffliche Verwertung bislang nur thermisch genutzter Kunststoffabfälle werden Stoffströme in den Kunststoffkreislauf einbezogen, die bisher verloren gegangen sind. Damit werden die prioritären Ziele der Fördermaßnahme einer verbesserten Kreislaufführung für Kunststoffe und die damit verbundene Erhöhung der Wirtschaftlichkeit mit diesem Projekt direkt adressiert und verfolgt.
Mit dem geplanten Projekt soll die innovative Technologie der katalytischen Spaltung in einen industriellen Maßstab überführt werden, wobei Partner entlang des gesamten Wertschöpfungsnetzwerks am Projekt beteiligt sind.
Fortschritte und Ergebnisse der ersten Projektphase (Stand April 2025):
• Erfolgreiche Katalysatorenentwicklung: Um Polyolefine in Monomere, wie Propen, Butene und Aromaten zu spalten, müssen maßgeschneiderte Katalysatoren eingesetzt werden. Sie zeigen zum einen eine hohe Aktivität als auch eine gute mechanische Stabilität für die Wiederverwendung und die Abtrennung von Reststoffen. Im Labor konnten entsprechende Katalysatorsysteme formuliert werden, die keine nennenswerten Aktivitätseinbußen gegenüber reinem Katalysatorpulver zeigten. Auch die mechanische Stabilität konnte als geeignet eingestuft werden, sodass eine Skalierung auf über 100 kg pro Charge in einer industriellen Anlage erfolgreich durchgeführt werden konnte. Im weiteren Projektverlauf soll die Formulierung weiter optimiert und für andere Abfallströme angepasst werden.