HydroCycling - vom Labor zum Demonstrator
Katalytische Hydrierungen von Polymeren sind in der wissenschaftlichen Literatur vielfach beschrieben worden. Abhängig von verwendeten Katalysatoren und Betriebsbedingungen wurden dabei verschiedene Polymere in Reinsubstanz oder auch in Mischungen, z.B. mit Raffinerieströmen, umgesetzt.
Im HydroCycling-Projekt soll zusätzlich der Einfluss der Zusammensetzung verfügbarer, realer Kunststoffabfälle auf die Hydrierung untersucht werden. Notwendige, vorzuschaltende Aufbereitungsschritte sollen mitbedacht und experimentell ausgearbeitet werden. Dabei gilt es, störende Fremdstoffe aus den Kunststoffabfällen zu entfernen, um brauchbare Einsatzstoffe für das HydroCycling zu gewinnen. Diese Einsatzstoffe werden im Labormaßstab durch katalytische Hydrierung zu Kohlenwasserstoffgemischen umgesetzt. Durch Simulationen wird für diese Gemische eine Produktaufarbeitung und -verwertung im Verbund einer möglichen, kommerziellen HydroCycling-Anlage mit einem Raffinerie- oder Petrochemie-Standort erarbeitet werden.
Ein wichtiges Ziel ist die Erstellung eines Konzeptes für einen Demonstrator, der in einem möglichen Anschlussvorhaben realisiert werden könnte. In einem solchen Demonstrator könnte das im Labormaßstab in Einzelschritten entwickelte Verfahren zusammengefügt, seine Wirkungsweise demonstriert und erste Produkt-Mustermengen erzeugt werden.
Industrielle Umsetzung und ganzheitliche Bewertung
Übergreifend zu diesen Arbeiten findet im Projekt eine umfassende Bewertung des HydroCycling-Konzeptes aus techno-ökonomischer, ökologischer, regulatorischer sowie patentrechtlicher Sicht statt. Diese Rahmenbedingungen müssen zusätzlich zur technischen Machbarkeit bewertet werden, bevor eine industrielle Umsetzung des neuen Verfahrens erfolgen könnte.